Eine vom Staat aufgegebene Studie kam zum Ergebnis, dass unsere Gamswildbestände nicht gefährdet sind, ja es gehe dem Gamswild deutlich besser als man erwartet habe. Im Garmisch-Partenkirchner Tagblatt wurde am 18.10.2021 der Zeitungsartikel „Studie rechtfertigt Gamserl-Jagd„ veröffentlicht. Auch die renommierte Süddeutsche Zeitung berichtete am 20. Oktober 2021 über die Studie und die heftige Diskussion, die diese losgetreten hat (siehe hier).
Insbesondere die Methoden der Forscherinnen und Forscher werden in Frage gestellt. Die zweifelhaften Methoden werfen zumindest einige Fragen auf, mit denen man sich kritisch auseinander setzen sollte:
Selbst unser 1. Vorsitzender hat im Namen der Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen einen Leserbrief dazu verfasst:
Leserbrief Artikel „Studie rechtfertigt Gamserl-Jagd“ GAP Tagblatt, Bayern & Region 18.10.21:
Im Jagdjahr 1991/92 nach dem Orkan Wiebke wurden in Bayern insgesamt 9.500 Gams erlegt. Dabei wurden in den Bayerischen Staatsrevieren einige Gamspopulationen nahezu ausgelöscht. Zum Vergleich: 2019/20 und in den vorherigen Jahren wurden und konnten nur noch zwischen 4.050 und 4.100 erlegt werden. Seit über zehn Jahren stellen renommierte Wissenschaftler und Wildbiologen sowie Chris Nussbaumer in seiner Abschlussarbeit zum akademischen Jagdwirt fest, dass die Gamswildbestände im gesamten Alpenraum um bis zu 30% zurückgegangen sind. Dies bestätigen auch Gamsjäger, Tierschützer, Tier- und Naturfreunde die immer weniger Gams im angestammten Lebensraum beobachten. Markus Hildebrandt( Forstdirektor i.R.) konnte ja selbst über Jahre hinweg anhand der angelieferten Trophäen zu Hegeschauen erkennen, dass Bestand, Geschlechterverhältnis und Altersstruktur schon längst nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Dass eine vom Staat in Auftrag gegebene und finanzierte Gamsstudie trotz dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse von Wien bis Bern, die im gesamten Alpenraum seit Jahren gemachten Erkenntnisse über rückläufige Gamsbestände plötzlich das Gegenteil feststellt, dürfte selbst Herrn Hildebrandt nicht verwundern. Rechtfertigt diese Studie doch weiterhin den jagdpraktischen Umgang mit unserem Gamswild in den staatlichen Forstbetrieben in gewohnter Manier im Sinne „weiter so“. Während die Forstministerin Michaela Kaniber und ihre Förster jubeln, schütteln Wissenschaftler, Wildbiologen, Jäger, Tier- und Naturschützer nur die Köpfe ob diesem Ergebnis. Wer von den Parteien hierzu befremdliche Aussagen macht, schamlos eigene Erkenntnisse leugnet, sich in Unterstellungen versteigt, wissentlich falsche Nachrichten verbreitet, lasse ich dahingestellt. Dass wir einen Schutzwald (wo er eine Schutzfunktion erfüllt) brauchen, echte Sanierungsgebiete aufforsten sollen und der über ein Jahrhundert vernachlässigte Bergwald saniert werden muss, ist unbestritten. Doch würden diese ausgewiesenen großflächigen Sanierungs- und Schutzwaldgebiete auch einer „neutralen“ wissenschaftlichen Einstufung standhalten? Ich bezweifle es.
Thomas Bär - 1. Vorsitzender BJV-Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen
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